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Ab Freitag, 22.03.2024

Poesiepfad im Frühjahr 2024 (75. Edition)

„Postlagernd Mühlbachtal“
Texte zur Kommunikation auf dem Poesiepfad im Mühlbachtal

Im Frühjahr gibt es auf dem Poesiepfad wieder neue Texte. Für diese 75. Edition hat sich Michael Dericks im Poesiepfad-Team mit verschiedenen Formen der Kommunikation beschäftigt. Heute werden E-Mail, Chat, SMS, whatsapp, facebook, Instagram und Co. zum schnellen Informations-Austausch genutzt, vorzugsweise mit dem Handy. Das war mal anders: auch mit Rauchzeichen, Buschtrommeln, Brieftauben und Rohrpost konnte man sich verständigen. Nicht zu vergessen Briefe, Postkarten und Münztelefon. Da hat sich vieles verändert.

Ur-Oma und Ur-Opa kannten das noch: auf die eine Seite der Postkarte durfte bis 1905 nur die Adresse geschrieben und die Briefmarke geklebt werden, wenn man das vergünstigte Porto der Postkarte (bis 1918 nur 7,5 Pfennige) nutzen wollte. Daher wurde bei Ansichtskarten gerne die Bildseite zusätzlich zum häufig eingedruckten Gruß beschrieben. Platzprobleme inklusive.

Auch wenn mit der Digitalisierung Postkarte und Brief kontinuierlich an Bedeutung als Medium verlieren, bleibt die briefliche Kommunikation für die Literaturgeschichte von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit: Horaz formuliert seine Poetik in einem (fingierten) Brief, der erste Romanbestseller Deutschlands war ein Briefroman und es gibt kaum bessere Quellen über das Leben von Autor*innen als die Briefe, die sie verfasst haben: Man denke an Franz Kafkas Briefe an seine Verlobte Felice Bauer, den Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Alfred Andersch oder an die vor kurzem veröffentlichten Briefe des Liebespaars Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Grund genug, sich mit den Spuren zu befassen, die diese langsam verschwindende Form der Kommunikation in der Lyrik hinterlassen hat: Vorgestellt werden z.B. Gedichte, welche sich die Form eines Briefes geben oder die briefliche Kommunikation selbst thematisieren, wobei auch andere Formen berücksichtigt werden: Postkarten, Telefonate, die Rohrpost usw.

Die 75. Edition wird ab Freitag, 22. März 2024 für drei Monate im Mühlbachtal zu lesen sein. Um 16 Uhr dieses Tages startet die gemeinsame Erstbegehung des Poesiepfad-Teams mit Erläuterungen von Michael Dericks. Alle Interessierten sind vom Arnsberger Heimatbund und dem Regionalforstamt Arnsberger Wald ebenso herzlich wie portofrei eingeladen.

Unter anderem können Sie draussen lesen:
Die Post
Telefonischer Ferngruß
Liebe Post thu Dich beeilen

Und als Zugabe zeigen wir Ihnen hier noch die gefundenen Bildpostkarten mit Arnsberger Motiven. Wir liefern auch eine Übersetzung dazu, da heute nur noch wenige Menschen die alte Sütterlin-Schrift lesen können. Viel Spaß damit!

Annette von Droste-Hülshoff





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Weitere Termine:
Freitag, 21.06.2024, 17 Uhr: „Über die Liebe"
Freitag, 20.09.2024, 16 Uhr: „Erich Kästner“
Freitag, 13.12.2024, 15 Uhr: „Wilhelm Busch“
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