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Das Gästebuch zum Poesie-Pfad


22.06.2007:
Elfen und Kobolde im Mühlbachtal
Gestern abend beim Begehen des Poesiepfades wurden wir eindringlich vom Förster (der es ja wissen muß) gewarnt, auf unsere Füße aufzupassen und auf dem Weg zu bleiben, da sich im oberen Mühlbachtal (Rumbeck/Arnsberg/Sauerland) zahlreiche Wesen herumtreiben, die teils ziemlichen Schabernack treiben. Elfen sind ja nicht so schlimm, die kümmern sich nur um sich selbst. Die Kobolde jedoch, die haben schon so manchen Menschen verunsichert. Förster Blanke sprach aus eigener Erfahrung über Baumstümpfe, die im Zwielicht plötzlich loslaufen, Bäume, die von einem Moment zum anderen woanders stehen als eben noch. Zum Beweis zeigte er uns den Badeplatz der Elfen, an dem folgendes Gedicht hängt:

Badende Elfe (Heinrich Heine, 1797-1856)

Dämmernd liegt der Sommerabend
Über Wald und grünen Wiesen;
Goldner Mond im blauen Himmel
Strahlt herunter, duftig labend.

An dem Bache zirpt die Grille,
Und es regt sich in dem Wasser,
Und der Wandrer hört ein Plätschern
Und ein Atmen in der Stille.

Dorten, an dem Bach alleine,
Badet sich die schöne Elfe;
Arm und Nacken, weiß und lieblich,
Schimmern in dem Mondenscheine.


Leider war das Wetter zu kühl zum Baden, selbst für Elfen, und für den Mond wars zu früh und zu wolkig - aber einige mutige Männer meinten, sie wollten bei wärmerer Witterung nochmal herkommen. Ob das gutgeht? Erschrocken wirkten sie nicht. Sie sollten jedenfalls nichts zu Essen oder zu Trinken von den Elfen oder was auch immer annehmen, sonst verbringen sie die nächsten 100 Jahre unter einem Stein oder in einem Maulwurfshügel im Mühlbachtal....

Beate Ullrich

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